Schlechtes Marketing am Tag der Tage

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Auch ich bin dem schlechten Gewissen unterlegen und habe heute doch einen Floristen aufgesucht, um meiner Frau Blumen zu schenken. Während ich in der nicht enden wollenden Männerschlange stand, erzählte eine angestellte Floristin ganz munter, man möge doch bitte heute auf den Preis achten. Auf die Rückfrage eines anderen Betroffenen hin, äußerte sie, dass die Blumen heute teurer wären als üblich. Ungläubiges Kopfschütteln und Gelächter – denn alle haben es ja erwartet, aber dass es so offen angesprochen wird, verblüffte dann doch.

Aber was ist die Konsequenz? Ich persönlich werde genau diesen Floristen ganz bestimmt nicht mehr aufsuchen. Diese Preispolitik ist schlicht frech und die perfekte Grundlage für schlechte Mundpropaganda. Was aber wäre, wenn ein Florist damit werben würde, auf alle Blumen heute 5 % Valentinsrabatt zu geben? Das wäre sympathisch und ein echter Kundennutzen. Nicht nur, dass er am Valentinstag (auch in den Folgejahren automatisch) mehr Kunden gewinnt, das positive Image bleibt auch das Jahr über. Und – auch wenn es nicht so scheint – Männer sind weder vergesslich, noch schenken Sie nur am Valentinstag Blumen. Eine kurze Aktion (mit garantiert hoher Weiterempfehlungsquote) kann helfen, langfristig ein positives Image aufzubauen. Mein Florist hat heute aber genau das Gegenteil bewirkt – er hat sicherlich nicht nur mich dauerhaft verloren. Kurzfristiger Profit contra langfristiges Kundenwachstum; das rechnet sich nicht – und ein wenig wirtschaftliches Denken sollte auch ein Florist besitzen.