Eine scheinbar gelungene Markterweiterung hat die Deutsche Bahn geschafft. Denn ihre zahlreichen Tochtergesellschaften sind nicht nur konzernintern tätig, sondern bieten ihre Dienstleistungen und Services auf dem „freien“ Markt an. So hat die DB Kommunikationstechnik GmbH zum 1. Januar 2009 die Wartung und Entstörung aller ING-DiBa Geldautomaten (1200 Stück) übernommen. Die Bahn nutzt so die bundesweite Präsenz ihrer Spezialisten, die sie für ihre eigenen Zwecke benötigt, um weitere Geschäfte zu tätigen.
Norbert Becker, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Kommunikationstechnik äußert sich so dazu: „Wir bringen unsere langjährige Erfahrung in der Wartung und Entstörung von Automaten bei der DB ein […].“
Da Geldautomaten aber von weniger Einflussfaktoren als ein Bahnbetrieb abhängig sein werden, dürfte der Titel dieses Artikels aber ein reiner Aufmacher bleiben.
Jedoch: die Markterweiterung steht bei vielen Konzernen auf dem Strategiepapier. So habe ich es mit einigen Abteilungen in Großunternehmen zu tun, die ihre bislang nur intern genutzten Dienstleistungen (IT, Wartung, Beratung, …) nun verstärkt auch extern vermarkten müssen. Oftmals ein echtes Problem für die Mitarbeiter, die jahr(zehnte)lang auf interne Abläufe und Erwartungshaltungen getrimmt waren, sich nun als Dienstleister am freien Markt zu verstehen. Doch es bietet sich eine enorme Chance für die betroffenen Abteilungen, denn auch interne Auftraggeber werden neu analysiert und bewertet – dies schafft oftmals eine neue Basis für Zusammenarbeit ohne falsche Abhängigkeiten.